Analyse und Vorhersage geologischer Prozesse erfordern die Rekonstruktion vergangener Ereignisse durch das (weltweite oder lokale) Studium von Gesteinen, Mineralen und Fossilen, woran in den Geologischen Wissenschaften meist interdisziplinär gearbeitet wird. Daher existieren in den Geologischen Wissenschaften verschiedene Fachrichtungen: In der Geophysik werden der Aufbau des Erdinneren und Veränderungen mit physikalischen Methoden untersucht. Mineralogen setzen sich mit den Eigenschaften der festen (mineralischen) Bestandteile des Planeten auseinander, Geologen interpretieren Geländeveränderungen wie Gebirgsentstehung, Plattentektonik und Sedimentbeckenbildung und in der Paläontologie werden Wechselwirkungen zwischen dem Leben auf der Erde und dem Planeten selbst studiert.
Die Bedeutung der geologischen Fachgebiete Geochemie, Hydrogeologie, Petroleumgeologie und Lagerstättenkunde ergibt sich aus der Rohstoffabhängigkeit unserer Zivilisation, für die Ressourcen wie Wasser, Öl, Kohle, Gas, Uran, Erze, Baumaterialien etc. überlebenswichtig sind. Ein weiterer Schwerpunkt in der Lehre der Geologischen Wissenschaften an der Freien Universität Berlin ist die quantitative Bewertung lang- und kurzfristiger naturgebundener Risiken wie Klimawandel, Erdbebengefahr, Hanginstabilität, Vulkanismus, Ökosystem-Belastbarkeit und wirtschaftlicher Risiken einschließlich ihrer wirksamen Vermittlung an die Öffentlichkeit z.B. in Form von Vorgaben für Umweltschutz und Raumplanung. Bei der Erforschung und Interpretation geologischer Vorgänge der Erdgeschichte entwickeln Geowissenschaftler computergestützte oder experimentelle Modelle und versuchen, so die Erde in ihrer Komplexität besser verstehen zu können.
Das Mono-Bachelor-Studium umfasst die Studienbereiche Geowissenschaftliches Grundwissen, Naturwissenschaftliches Grundwissen, Schwerpunktbildung und Module des Studienbereichs Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV).Der Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) umfasst ein Berufspraktikum sowie folgende Kompetenzbereiche: Fremdsprachen, Informations- und Medienkompetenz, Gender & Diversity-Kompetenz, Organisations- und Managementkompetenz, Personale und sozial-kommunikative Kompetenz und Fachnahe Zusatzqualfikationen, in denen zusätzliche berufspraktische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden. Ziele, Inhalte und Aufbau des Studienbereichs Allgemeine Berufsvorbereitung werden in einer gesonderten ABV-Studien- und Prüfungsordnung geregelt.
Am Ende des Studiums erfolgt die exemplarische Vertiefung und Differenzierung eines ausgesuchten Studiengebiets durch die selbstständige wissenschaftliche Erarbeitung einer selbst gewählten Problemstellung (Bachelor-Arbeit).
Studienaufbau
Modul Erde Teil I
Modul Erde Teil II
Modul Mineralogisches Grundwissen
Modul Geoinformatik
Modul Petrologisches Grundwissen
Modul Geologisches Grundwissen Praxis
Modul Grundlagen der Geochemie
Modul Sedimentologie/Stratigraphie
Modul Tektonik I
Modul Paläontologie und Erdgeschichte
Modul Grundlagen der Hydrogeologie
Modul Angewandte Geophysik
Wahl einer Modulsequenz (je 6 Module): Naturwissenschaftliches Grundwissen mit chemisch-biologischer Betonung oder mathematisch-physikalischer Betonung
Schwerpunktbildung: Geochemie, Geoinformatik und Planetologie, Geologie, Geophysik, Hydrogeologie, Mineralogie/Petrologie oder Paläontologie