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Die Altorientalistik ist die Wissenschaft von Sprachen, Geschichte und Kulturen des Alten Orients von ca. 3000 v. Chr. bis zur Zeitenwende. Ihr geographischer Raum umfasst weite Teile Vorderasiens auf dem Gebiet der modernen Staaten Irak, Syrien, Türkei und Iran sowie benachbarter Länder. Hauptquelle der Altorientalistik sind etwa eine Million Texte, die mit Keilschrift auf Tontafeln geschrieben sind und die Jahrtausende überdauert haben. Diese Keilschrifttexte stellen das umfangreichste und älteste Textkorpus des gesamten Altertums dar. Ziel des Studiums der Altorientalistik ist der Erwerb grundlegender Kenntnisse der Sprachen, Geschichte und Kulturen des Alten Orients sowie der Methoden wissenschaftlicher Arbeit in der Altorientalistik, insbesondere der philologischen Textanalyse und kulturhistorischen Quelleninterpretation.
Das Studium der Altorientalistik ist äußerst anspruchsvoll, verlangt Begabung und Ausdauer für das Erlernen schwieriger Schriften und Sprachen, ein ausgeprägtes historisches Interesse und das Vermögen, sich in die in vielem ganz andersartigen Kulturen des Alten Orients einzufühlen. Zudem führt das Studium frühzeitig an wissenschaftliche Arbeitsweisen heran. Der hohe Anspruch und die Forschungsnähe vermitteln Schlüsselqualifikationen für eine Vielzahl von Berufsfeldern (z. B. im Bereich der Medien oder dem diplomatischen Dienst) sowie an universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.