Die Analyse sowie die Vorhersage geologischer Prozesse erfordern die Rekonstruktion vergangener Ereignisse durch das (weltweite oder lokale) Studium von Gesteinen, Mineralen und Fossilen, woran in den Geologischen Wissenschaften meist interdisziplinär gearbeitet wird. Daher existieren im
M.Sc.-Studiengang „Geologische Wissenschaften“ sieben Schwerpunktbildungen: In der
Geophysik wird der Aufbau des Erdinneren und seine Veränderungen mit physikalischen Methoden untersucht.
Mineralogen setzen sich mit den Eigenschaften der festen (mineralischen) Bestandteile des Planeten auseinander.
Geologen interpretieren regionale und prozessorientierte Vorgänge wie Gebirgsbildung, Plattentektonik und Sedimentbeckenbildung. In der
Paläontologie werden Wechselwirkungen zwischen dem Leben auf der Erde und dem Planeten selbst studiert.
Der Schwerpunkt
Geochemie befasst sich mit der Elementverteilung und den Prozessen, die Stoffflüsse bis auf den atomaren Maßstab regeln. Die
Hydrogeologie untersucht den Fluss des lebensnotwendigen Wassers im Untergrund, seine effiziente Nutzung und seinen Schutz vor Verunreinigungen. Der neu eingerichtete Schwerpunkt
Planetologie untersucht mittels Satelliten- und anderer fernkundlicher Daten Prozesse, die die Oberflächen von Planeten unseres Sonnensystems bestimmen.
In den meisten Schwerpunkten wird die Rohstoffabhängigkeit unserer Zivilisation, für die Ressourcen wie Wasser, Öl, Kohle, Gas, Uran, Erze, Baumaterialien etc. überlebenswichtig sind, angesprochen und z.T. in Spezialveranstaltungen vertieft.
Bei der Erforschung und Interpretation geologischer Vorgänge der Erdgeschichte entwickeln Geowissenschaftler computergestützte oder experimentelle Modelle und versuchen so, die Erde in ihrer Komplexität besser verstehen zu können.
Die gewählte Schwerpunktbildung der Studierenden des
Masterstudiengangs Geologische Wissenschaften entscheidet, in welchem Umfang die einzelnen geologischen Themenbereiche auch tatsächlich inhaltlich abgedeckt werden (siehe Studienaufbau).
Studienaufbau
Das viersemestrige
Masterstudium Geologische Wissenschaften umfasst Module der Studienbereiche
„Geowissenschaftliches Kerncurriculum“ und
„Schwerpunktbildung“.
Aufbau und Ablauf des Studiums regelt die Studienordnung. Die Prüfungsordnung definiert Art und Anforderungen der Prüfungsleistungen der Module sowie der abschließenden Master-Prüfung und der mündlichen Prüfung. In den Ordnungen sind die Leistungspunkte (LP) für jedes Modul bzw. jede Veranstaltung angegeben.
Innerhalb der Studienbereiche gibt es die Wahl zwischen den Schwerpunkten (a)
Geologie, (b)
Geochemie, (c)
Geoinformatik, (d)
Geophysik, (e)
Hydrogeologie, (f)
Mineralogie/Petrologie und (g)
Paläontologie von denen im Studienbereich Geowissenschaftliches Kerncurriculum zwei Module zweier verschiedener Schwerpunkte absolviert werden müssen. In der Schwerpunktbildung wird einer vertieft.
Die Wahlpflichtmodule werden nach individueller Beratung ausgesucht. Sie erweitern das Angebot des gewählten Schwerpunkts oder ergänzen diesen durch andere Bereiche innerhalb der Geologischen Wissenschaften.
In der Masterarbeit sollen die Studierenden unter Beweis stellen, dass sie in der Lage sind, eine Forschungsaufgabe mit wissenschaftlichen Methoden selbstständig zu bearbeiten und darzustellen.
Module des Studiengangs
Studienbereich Geowissenschaftliches Kerncurriculum (2 Module außerhalb des eigenen Schwerpunktes sind zu belegen)
Anbietender Schwerpunkt: Geochemie
- Geochemie radiogener Isotope
- Geochemie stabiler Isotope
- Dateninterpretation und –modellierung in der Geochemie
Anbietender Schwerpunkt: Geologie
- Tektonik Sedimentärer Becken
- Geologie von Europa
- Petroleum Geology
Anbietender Schwerpunkt: Geophysik
- Erdbeben und Struktur der Erde
- Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug
Anbietender Schwerpunkt: Hydrogeologie
- Angewandte Hydrogeologie I
- Angewandte Hydrogeologie II
Anbietender Schwerpunkt: Mineralogie-Petrologie
- Petrologie I (Phasenpetrologie, Thermodynamik)
- Petrologie II (Kinetik von Mineralreaktionen)
- Petrologie III (Spezielle Petrologie)
- Geowissenschaftliche Materialforschung
- Numerische Methoden der Geo-Materialforschung
Anbietender Schwerpunkt: Paläontologie
- Erdgeschichte
- Ecosystem Dynamics
Anbietender Schwerpunkt: Planetologie* (*vorläufig eingerichtet für die Dauer von zwei Jahren; einmalige Zulassung)
- Planetologie I
- Planetologie II
- Oberflächenprozesse auf den terrestrischen Planeten
Studienbereich Schwerpunktbildung (1 von 7)
(a) Pflichtmodule
- Geologische Seminare
- Geologische Praxis
- Tektonik sedimentärer Becken
- M.Sc. Geländearbeit
- Fortgeschrittenenkartierung Wahlpflichtmodule
(b) Pflichtmodule
- Geochemische, hydrologische und mineralogische Seminare
- Mikroanalytik und Erzgenese
- Geochronologie
- Geochemische Labormethoden
- Elementverteilung
- Geochemische Prozesse und Ressourcen I
- Isotopengeochemie
- Geochemische Prozesse und Ressourcen II
- Geländepraktikum Geochemie, Umwelt, Hydrogeologie Wahlpflichtmodule
(c) Pflichtmodule
- Geophysikalische Seminare
- Mathematische Grundlagen der Geophysik
- Geophysik I
- Geophysik II
- Geophysik III
- Geophysik IV
- Physik/Mathematik I
- Physik/Mathematik II
- Geophysikalische Praktika Wahlpflicht
(d) Pflichtmodule
- Geologische Seminare
- Prozesse
- Mathematische Geologie
- Prognosen
- Modelle
- Geoinformatik
- Informatik Wahlpflicht
(e) Pflichtmodule
- Geochemische, hydrogeologische und mineralogische Seminare
- Angewandte Hydrogeologie
- Praxis Hydrogeologie
- Elementverteilung
- Geochemische Prozesse und Ressourcen I
- Geländepraktikum
- Anleitung zu selbstständigem Arbeiten Wahlpflicht
(f) Pflichtmodule
- Geochemische, hydrogeologische und mineralogische Seminare
- Petrologie I: Mehrstoffsysteme in den Geowissenschaften
- Petrologie II: Bildungsprozesse von Magmen und magm. Gesteinen
- Petrologie III: Metamorphose und Deformation im plattentektonischen Kontext
- Geowissenschaftliche Materialforschung
- Physikalische Chemie
- Isotopengeochemie
- Analytische Methoden der Geowissenschaften
- Mineralogisch-petrologisches Praktikum Wahlpflichtmodule
(g) Pflichtmodule
- Paläontologische Seminare
- Paläobiologie der Wirbellosen
- Ecosystem Dynamics in the Phanerozoic
- Erdgeschichte
- Modern Ecosystems
- Faziesinterpretation Wahlpflicht