Ziele
Ziel des Masterstudiengangs Geschlechterstudien/Gender Studies ist ein vertieftes analytisches Verständnis der funktionalen Komplexität von Gender als Kategorie im Hinblick auf sich historisch wandelnde Konstruktionen, die Formen ihrer Vermittlung und ihre Wirkungsweisen in unterschiedlichen Themenfeldern. Dies soll in seiner Abhängigkeit von unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugängen verstanden werden. Insbesondere zielt das Masterstudium auf Wissen um die historische, kulturelle und situative Bedingtheit und Kontextualisierung von Geschlechterverhältnissen, die sich im Hinblick auf Interdependenzen mit anderen Kategorisierungen wie „race“/Ethnizität, Schicht, Sexualität oder Alter zeigt. Dabei wird Transdisziplinarität im Sinne der wissenschaftstheoretischen Reflexion der Disziplinen mit einem quer zu den Disziplinen liegenden Erkenntnisinteresse zu Gender verstanden. Es wird im Hinblick auf unterschiedliche Formen und Wirkungsweisen der Normierung, kulturelle Vermittlungs- und Repräsentationspraxen, strukturelle Transformationsprozesse und Möglichkeiten der kritischen Intervention in Wissenssystemen in Anwendung gebracht. Studierende erwerben die Fähigkeit zu projektbezogenem, eigenständigem wissenschaftlichem Arbeiten. Sie erwerben zentrale Forschungskompetenzen insbesondere auch hinsichtlich wissenschaftstheoretischer Reflexion. Durch entsprechende Schwerpunkte bei der Auswahl von Modulen werden Forschungskompetenzen im Hinblick auf die Anwendung des Wissens in verschiedenen Berufsfeldern erworben.
Inhalt
Das Studium umfasst neun Module und 120 Studienpunkte.
Die Module 1 und 2 sind Grundlagenmodule.
- Das Modul „Interdependenzen“ vermittelt Zusammenhänge von Geschlecht mit anderen Kategorisierungen wie z.B. Race", Klasse, Sexualität, Ethnizität, Religion und Weltanschauung, mit Befähigung bzw. Behinderung oder mit Alter.
- Das Modul „Wissen“ fragt nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Geschlecht mit Blick auf die Produktion von Wissen, aber auch mit Blick auf Methoden, Theorien und Verwendungszusammenhänge.
Das Vertiefungsstudium enthält die Module 3 bis 6, davon werden je nach Interesse (Forschungs- oder Anwendungsorientierung) drei ausgewählt:
- Das Modul „Normierungen“ thematisiert die Funktion von Gender und weiteren Kategorien im Zusammenhang mit Regeln, Ethiken, Codierungen und Naturgesetzen.
- Das Modul „Vermittlungen“ befragt symbolische Geschlechterordnungen, untersucht geschlechtsspezifische Voraussetzungen, Bedingungen und Dynamiken hinter kulturellen Produktionen und Rezeptionen sowie mediale Techniken.
- Das Modul „Transformationen“ verknüpft gesellschaftliche Prozesse, etwa den Wandel von Institutionen und Organisationen mit der Veränderung von Geschlechterordnungen.
- Das Modul „Interventionen“ reflektiert die Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse zur Veränderung vorfindlicher Einrichtungen, Handlungen und Routinen in ausgewählten Praxisfeldern.
Weitere Module:
- Das Modul "Projektstudium" vermittelt Kompetenzen zu forschendem Lernen.
- Im Modul "Freie Wahl" können auch Lehrveranstaltungen aus anderen Fächern belegt werden.